Mittwoch, 22. August 2018

Xploring partnership. Oder als Yin und Yang sich im Wald verliefen

Yin und Yang im Wald • Wild Life CoachingWir waren1 ja sowas von getriggert! Waren wir doch darauf eingestellt, als Paar ein aufregendes Wochenende auf der Xplore zu verleben, ein paar neue Inspirationen für unsere Duo-Wolfsmond-Veranstaltungen mitzunehmen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und vor allem viel Neues zu entdecken und einen Haufen Spaß zu haben. Pustekuchen!

Also, versteht mich nicht falsch, die Xplore war wie immer ein supergeiles Event. Felix und sein Team haben die Alte Börse Marzahn in ein skurriles Wunderland verwandelt und ein echt spannendes Programm mit namhaften und extravaganten Dozenten, Gurus, Dominas, Künstlern und vielen anderen tollen Menschen auf die Beine gestellt, aber auch Mrs. Beziehung hat sich zeitgleich auch ein dazu passendes Überraschungsprogramm für uns überlegt.

Als Paar die Xplore 2016 gemeinsam erleben

Xplore Festival Berlin Was ist passiert? Nach reichlich Tränen, Dramen, Frustrationen und den daraus folgenden, sehr effektiven Zwiegesprächen sind wir dem Raben auf die Schliche gekommen.

Rückblickend betrachtet ist es eigentlich ganz einfach: Schließlich nennt sich das ganze ja Xplore, ist also ein Forschungsraum. Wir verlassen also sinnbildlich gesprochen unser wohl kartografiertes Heimatdorf und gehen ohne Taschenlampe oder Navi in den dunklen Wald. Wir sind ganz zurückgeworfen auf uns und unsere Stärken die wir im Rucksack tragen. Besonders macht die Xplore zudem noch, dass es sich um ein im weiteren Sinne sexuelles Forschungsfeld handelt, und so gehört natürlich die weibliche bzw. männliche Energie, die wir in uns tragen, zu den wichtigsten Ressourcen, mit deren Hilfe wir uns auf die Suche machen.

Es zeigte sich, dass unsere Systeme, versteckt in den Abgründen des Unbewussten, so manche Vorbereitungen getroffen hatten, über die wir schlecht bis gar nicht informiert worden waren. Der Krieger hatte sich in Schale geworfen, sein Rennpferd gesattelt und seine Lanze gespitzt, der Forscher hat seine Aufnahmekapazitäten vorübergehend verdreifacht, im Gegensatz dazu hat die Heilerin ihren Blick für’s Wesentliche geschärft, ihr Tempo auf maximalen Tiefgang heruntergefahren, ihr Lotusgewand übergezogen und die ruhige Empfangshaltung des Hier-und-Jetzt-Seins eingenommen.

An der Oberfläche entstanden daraufhin zwei sehr genervte Menschen. „Du hetzt mich die ganze Zeit! Ich möchte hier ganz ankommen und alles in Ruhe wirken lassen! Du bist mir hier viel zu gierig!“ – „Du bremst mich die ganze Zeit! Ich bin hergekommen um was zu erleben, und wenn wir so weiter machen ist die Xplore vorbei, bevor Du überhaupt nur OM gesagt hast!“

Ja, rückblickend sieht das vielleicht nach einem simplen und leicht lösbaren Konflikt aus, aber dazu kam, dass wir beide mit großen Erwartungen angereist waren. Wir wollten es unbedingt gemeinsam und in Harmonie durchleben und hatten nicht damit gerechnet, dass das Bedürfnis auf jeder Seite ganz in der eigengeschlechtlichen Energie zu sein und zu agieren so stark und gegenläufig sein würde.

Denn ma los!

Da wir nun glücklicherweise recht prozessgeübt sind, hatten wir den Täter bereits vor dem ersten Workshop entlarvt – zumindest in der Theorie. Wir hatten uns schnell darauf geeinigt, dass wir nicht alle Workshops und Tätigkeiten gemeinsam machen sollten, sondern immer wieder, wenn die Interessen gerade gegenläufig sind, für kurze Zeit getrennt laufen können, um uns nach 1-2 Stunden zu treffen und zu checken, ob wir wieder ein Stück zusammen fließen wollen. Dazu noch die nötige Priese klarer Absprachen bezüglich eventueller intimer Begegnungen mit Dritten und dann konnte es losgehen. Dachten wir.

Nun ist das bei uns mit solch geistigen Erkenntnissen nun scheinbar so, dass sie nur in einer bestimmten, ich nenne sie mal „übergeordneten Sphäre geistiger Klarheit in der Metaebene“ existieren. Wenn wir uns dann in den Fluss der Intuition, des Hier und Jetzt, des Erlebens, Fühlens und Weitertreibens gleiten lassen, wird diese Sphäre aber umgehend in den Ruhezustand heruntergefahren und entzieht sich somit dem vom Wesen her irgendwie völlig anderen Bewusstsein der Präsenz fast gänzlich. Einfacher gesagt: Spätestens am nächsten Morgen hatten wir alles „vergessen“ oder irgendwie „woanders geparkt“. So hatten wir zwar noch einen recht netten zweiten Tag, aber am letzten ging das Theater wieder los, und erst am Ende fiel uns auf, dass wir es wieder mit demselben Problem zu tun hatten wie schon vor zwei Tagen. *aufdiestirnklatsch*

Mein Vater würde jetzt fragen: „Und was lernt uns das?“ – Tja, hmmmm…

Es klingt schon irgendwie abgedroschen, aber ich würde sagen: Zum einen, sich immer wieder klar zu machen, dass wir glücklicherweise alle „nur“ Menschen, und eben auch Männer und Frauen sind, und in Wertschätzung unserer Menschlichkeit dürfen wir ihr auch ihren Schatten verzeihen – vor allem im dunklen Wald. Einer dieser Schatten ist, dass auch der aufrichtige Wunsch, sich auf Grund von erarbeiteten Erkenntnissen weiser zu verhalten, uns aus guten Gründen in seiner Durchführung oft überfordert. Und in diesem Fall fast noch wichtiger: Dasselbe gilt auch für die Männlichkeit und die Weiblichkeit.

Geiler Mann, geile Frau

Als wir später mit jemandem darüber sprachen, sagte Tandana: „Soviel ich mir auch tiefe Verbundenheit und Harmonie wünsche, am Ende wünsche ich mir vor allem, mit einem richtig geilen Mann verheiratet zu sein, der für seine Männlichkeit geht, und genauso wünscht sich Chono eine geile Frau, die durch und durch weiblich ist. Aber manchmal nervt das halt auch.“ Recht hat sie!

Aber nach all dieser Problematisiererei möchte ich doch sagen, das die abschließende Energiebilanz für uns beide extrem positiv ist. Zwischen berührenden Begegnungen im hypnotischen Flug des „schrägen Aufwachens“, dem Teil-einer-erotischen-Kunst-Installation-werden im „Silent Space“, dem einander Verwöhnen im „Massage Space“ oder beim „Heiligen Ja“ und dem psychedelisch keuchenden Lustfleischhaufen in „May I cross this line“, schlenderten wir immer wieder in diesem wunderschönen Gelände umher und trafen allerlei alte und neue, liebenswerte Gesichter und – wer uns kennt, ahnt es schon – fliegen wir noch heute im prickelnden Nachklang einer wirklich orgiastischen Abschlussplayparty.

Alte Beziehung, neue Beziehung

Wir haben viel geforscht, viel entdeckt, sind wieder ein Stück tiefer zusammengewachsen und haben mal wieder was zu erzählen. Solche Herausforderungen sind Prüfsteine für die Beziehung, und das ist sehr gesund. Die Beziehung wird im Feuer transformiert und steigt wie ein Phönix aus der Asche. Sie wird ins Hier und Jetzt „geupdatet“ und bekommt ein neues Ja. Wenn eine Partnerschaft auf einem sehr alten Ja basiert, dann verlieren die Partner leicht den Bezug zur Gegenwart, weshalb wir auch unsere tantrische Hochzeit alle paar Wochen wiederholen und schauen, ob die Gegenwart wieder ein Ja für uns hat. Meistens ist das so, und wenn nicht, dann gibt’s halt was aufzuräumen. Wir haben uns im Laufe der Jahre schon oft getrennt, aber nie länger als 1-2 Stunden. Die Beziehung einmal ganz loszulassen, eine neue Zukunft zu umarmen, sich wirklich den Auszug aus der gemeinsamen Wohnung und das neue Leben vorzustellen, Träume und Pläne zu schmieden, zu schauen, wer bin ich eigentlich heute? Ich allein? Wie will ich mein Leben gestalten? Aus diesem Raum heraus seinem Partner wiederzubegegnen ändert alles. Das Fundament der Beziehung ist dann nicht mehr die Verlustangst sondern ein frisches Ja.

Namasté

Chono

P.S. Die Geschichte geht noch weiter…

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